Erkrankungen und Verletzungen am Handgelenk

Greifen, Tasten, Fühlen – unsere Hände vollbringen im Alltag motorische Wunder. Doch durch die permanente Belastung sind die Hände auch einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Schmerzen am Handgelenk können verschiedene Ursachen haben und beeinträchtigen den Alltag der Betroffenen unter Umständen stark. Oftmals treten sie nach einem Unfall auf, zum Beispiel nach einem Sturz beim Sport. In anderen Fällen können entzündliche Erkrankungen oder Gelenkverschleiß für die Beschwerden verantwortlich sein. 

 

Bandverletzungen am Handgelenk

Ärztliche Untersuchung der Hand

Durch Stürze und Sport- oder Arbeitsunfälle kommt es häufig zu Bandverletzungen an Hand und Handgelenk. Besonders schwerwiegende Folgen können Bänderrisse der Handwurzel nach sich ziehen, insbesondere wenn das Band zwischen Kahnbein und Mondbein, das sogenannte „SL-Band“, betroffen ist.  Ebenso können Verletzungen des Bänder-Diskus-Komplexes (TFCC = Triangulärer, fibrokarilaginärer Komplex) ellenseitig am Handgelenk anhaltende Beschwerden verursachen.

Bandverletzungen am Handgelenk können starke Schmerzen und Schwellung verursachen. Da die Symptome zunächst ähnlich wie bei einer einfachen Verstauchung sein können, verzögert sich häufig die Abklärung. Erschwerend kommt hinzu, dass die Verletzung bzw. deren Ausmaß auf Röntgen- oder Kernspinaufnahmen oft nicht eindeutig erkennbar ist.

Schäden am Diskus triangularis / TFCC

Frau fasst sich an das schmerzende Handgelenk

Am Handgelenk treffen Elle und Speiche des Unterarms und die Knochen der Handwurzel aufeinander. Dazwischen befindet sich der sogenannte Diskus triangularis, eine dreieckige Struktur aus Knorpel und Bändern, die ähnlich wie der Meniskus im Knie als Puffer dient und das Handgelenk stabilisiert. Er ist Teil des sogenannten triangulären fibrokartilaginären Komplexes (TFCC), der den Bandapparat zwischen Elle und Speiche bezeichnet.

Durch Unfälle wie Stürze oder Verdrehungen kann diese Struktur verletzt werden, der Diskus kann einreißen oder komplett abreißen. Durch Verschleiß kann der Diskus im Laufe des Lebens auch ausdünnen. Typische Symptome sind Schmerzen am Handgelenk bei Drehbewegungen oder beim Aufstützen. Ein operativer arthroskopischer Eingriff kann erforderlich werden.

Teilresektion und Glättung des Diskus  TFCC-Naht

Rheuma

Ärztliche Untersuchung der Hand

Schmerzen in den Fingern und am Handgelenk können ein Zeichen für eine entzündlich-rheumatische Erkrankung sein. Die rheumatoide Arthritis ist eine chronische Erkrankung, die von Entzündungen an Gelenken, Schleimbeuteln und Sehnen gekennzeichnet ist. Die Gelenke und Sehnen werden zunehmend zerstört und es entwickeln sich Fehlstellungen und Verformungen, welche zu Bewegungseinschränkungen führen.

Neben einer medikamentösen Therapie kann eine Arthroskopie sinnvoll sein, in der die entzündete Gelenkschleimhaut entfernt wird.

Handarthrose

Frau fasst sich an die schmerzenden Hände

Bei der Handarthrose handelt es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der das Knorpelgewebe abnutzt und zunehmend zerstört wird. Als mögliche Ursachen kommen zurückliegende Verletzungen, Fehlbelastungen oder auch rheumatische Erkrankungen in Frage. Zu den häufigsten Beschwerden gehören Schmerzen und Schwellungen sowie zunehmende Bewegungseinschränkungen. An den Fingergelenken kann es mit der Zeit zu einer kompletten Versteifung kommen.

Durch eine frühzeitige Behandlung kann das Fortschreiten der Arthrose verlangsamt werden. Sind konservative Maßnahmen nicht ausreichend erfolgreich, kann eine Arthroskopie sinnvoll sein. Bei diesem minimal-invasiven Eingriff können die entzündete Gelenkinnenhaut entfernt und die Gelenkflächen geglättet werden.