Arthroskopisches Debridement beim Ulna-Impaktions-Syndrom 

Das Ulna-Impaktions-Syndrom entsteht als Folge einer mechanischen Irritation des handkantenseitigen Handgelenks. Durch eine Ellenüberlänge im Vergleich zur Speiche werden Bandstrukturen und Handgelenkknochen einer erhöhten mechanischen Belastung ausgesetzt. Schmerzen treten während typischen Bewegungen und Belastungen wie beim Auswringen eines Lappens oder beim Tennisspielen auf. Eine Ellenüberlänge ohne Schmerzen ist per se keine krankhafte Veränderung und kommt in der Bevölkerung häufig vor. 

 

Wie verläuft der Eingriff?

Zunächst wird der betroffene Arm steril abgewaschen und abgedeckt. Nach einer Armbetäubung wird die Patientin/der Patient auf dem Rücken gelagert und der Arm an einer speziellen Vorrichtung „aufgehängt“. Der Arm ist dabei abgespreizt, die Finger zeigen zur Decke. Danach werden eine Kamera sowie verschiedene Werkzeuge über Hautschnitte in das Gelenk eingeführt. 

Die Handgelenkspiegelung sollte klären, warum die Beschwerden auftreten. Je nach Ursache ist ein einfaches Wegfräsen gelöster Gelenkbestandteile ausreichend, in selteneren Fällen eine offene Ellenkürzung erforderlich. Einfache Eingriffe dauern nur 15 Minuten und erfolgen ambulant. Ist eine Kürzung der Elle inklusive Plattenstabilisierung für die Knochenheilung notwendig, kann die Operation bis zu einer Stunde dauern. Anschließend ist eine stationäre Überwachung erforderlich.

Nach der Operation

Da in der Regel zunächst ein Wegfräsen der störenden Gelenkbestandteile ausreicht, muss lediglich für 10 Tage eine Gipsschiene am Handgelenk angelegt werden. Die Fäden werden nach 14 Tagen entfernt. Anschließend sollte eine langsame Aufbelastung erfolgen. Nicht belastende berufliche Tätigkeiten sollten danach wieder möglich sein.

Typische Risiken und deren Häufigkeit

In seltenen Fällen können beim Wegfräsen der störenden Gelenkbestandteile die Strecksehnen versehentlich verletzt werden. Daneben sind Wundheilungsstörungen, eine vorübergehende Taubheit und bleibende Schmerzen möglich.

Generelle Prognose nach der Operation

Geringfügige Ellenüberlängen sind in der Regel sehr gut und langfristig durch das arthroskopische Wegfräsen therapierbar. Auch die offene Ellenverkürzung als nachfolgender Eingriff hat eine sehr gute langfristige Prognose, sofern die Elle gut verheilt ist.

Wie gelingt die Rückkehr in den Alltag, das Berufsleben und den Sport?

In der Regel sind leichte Tätigkeiten wie Büroarbeit zwei bis vier Wochen nach dem arthroskopischen Wegfräsen ohne unterstützende Krankengymnastik gut durchführbar. Bei einer Ellenverkürzung mit Platte muss zunächst der Knochen verheilt sein, was bei gesunden Knochen ungefähr sechs Wochen dauert. Erst danach ist an eine zunehmende Belastung zu denken, sodass schwere körperliche Tätigkeiten erst nach 10 bis 12 Wochen wieder möglich sein dürften.

Literaturhinweise


  • Meike Möldner , Frank Unglaub , Peter Hahn , Lars P. Müller, Thomas Bruckner, Christian K. Spies. Functionality after arthroscopic debridement of central triangular fibrocartilage tears with central perforations. J Hand Surg Am. 2015 Feb;40(2):252-258.e2.