Hüftarthrose

 

Was sind die Ursachen für eine Hüftgelenkdegeneration?

Eine Arthrose im Hüftgelenk ist häufig die Folge einer Fehlbildung. Das anatomisch nicht optimal ausgebildete Hüftgelenk weist also frühzeitig Verschleißerscheinungen auf. Zu den Fehlbildungen gehören die Hüftdysplasie (ungenügende Überdachung der Hüftpfanne), der sogenannte Zustand nach Morbus Perthes und das femoroazetabuläre Impingement, also die Inkongruenz zwischen Hüftkopf und Hüftpfanne. Dies kann bereits im jungen Erwachsenenalter zu Beschwerden führen, die sich typischerweise als belastungsabhängige Leistenschmerzen manifestieren.

 

Sport- und unfallbedingte Verletzungen der Weichteile entstehen im Hüftgelenk viel seltener als an anderen Gelenken und führen in der Regel nicht zu einer Arthrose. Schwere Unfälle mit Knochenbrüchen der Hüftpfanne oder des Oberschenkelkopfes hingegen können zu einer Inkongruenz des Gelenkes und einem rasch fortschreitenden Verschleiß führen.

Welche Lebensbereiche/ Aktivitäten führen besonders zu Gelenkverschleiß?

Ein direkter Zusammenhang zwischen der Intensität von Belastungen und dem Auftreten einer Hüftgelenksarthrose ließ sich bisher nicht beobachten. Wissenschaftliche Studien zeigten jedoch, dass intensives Ausüben hüftbelastender Sportarten im Kindes- und Jugendalter knöcherne Fehlformen im Hüftbereich auslösen können, die einen frühzeitigen Gelenkverschleiß bedingen. Dazu zählen Sportarten mit starker Beugung und Innendrehung der Hüfte wie Fußball, Handball, Volleyball oder Eishockey.

Welche Maßnahmen sind als Prophylaxe geeignet?

Die Ultraschalluntersuchung des Hüftgelenks gehört inzwischen zu den sogenannten U-Untersuchungen bei Neugeborenen. Diese ist ausgesprochen wichtig, um die Hüftreifung zu beurteilen. Zeigt sich dabei eine schwach ausgebildete Hüftgelenkspfanne, kann meist durch geeignete Maßnahmen wie breites Wickeln oder Tragen einer Spreizhose ein korrektes Wachstum der Pfanne stimuliert und eine Hüftdysplasie verhindert werden.

 

Im Jugendalter sollte darauf geachtet werden, dass sportliche Aktivitäten keine Beschwerden im Hüftbereich auslösen. Im Leistungssport ist eine enge sportärztliche bzw. physiotherapeutische Betreuung wichtig, um eine Risikohüfte frühzeitig zu erkennen. Der betroffenen Sportler kann das Training anpassen oder die Sportart wechseln.

 

Liegt bereits eine symptomatische Fehlbildung vor, sollte der Betroffene seine Berufswahl und die Auswahl der sportlichen Aktivitäten danach ausrichten. Auch eine operative Korrektur der Fehlbildung ist möglich, um einen frühzeitigen Gelenkverschleiß zu verhindern oder hinauszuzögern.