Erkrankungen und Verletzungen der Schulter

Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers. Das komplexe Zusammenspiel von Sehnen, Muskeln und Knochen sorgt dafür, dass das Kugelgelenk in alle Richtungen frei beweglich ist. Gleichzeitig ist die Schulter aufgrund ihrer Komplexität eines der am häufigsten von Verletzungen und Erkrankungen betroffenen Gelenke. Eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit der Schulter und Schulterschmerzen bedeuten für die Betroffenen oft massive Einbußen der Lebensqualität.

 

Rotatorenmanschettenruptur

Arzt untersucht Schulter

Die Rotatorenmanschette besteht aus zahlreichen Muskeln, Sehnen und Bändern. Ihre Aufgabe ist es, den Oberarmkopf in der Gelenkpfanne des Schulterblattes zu halten und die Schulter zu stabilisieren. Verletzungen der Rotatorenmanschette können verschleiß- oder unfallbedingt auftreten, auch Kombinationen beider Ursachen sind möglich. So kann es zum Beispiel nach anfänglichen leichten Schulterbeschwerden durch einen Sturz einer Verletzung der Rotatorenmanschette kommen. 

Eine operative Therapie ist angezeigt, wenn die Rotatorenmanschette vollständig abgerissen ist oder die Verletzung Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursacht. Für den Erfolg der Operation ist eine rechtzeitige Diagnosestellung wichtig. Eine „Anbehandlung“ der Beschwerden ohne konkrete Diagnose kann zu einer Verschleppung führen und vermindert die Behandlungschancen.

Rotatorenmanschetten-Naht

Schulterinstabilität / Schulterluxation

Röntgenbild der Schulter

Die Schulter ist das instabilste Gelenk des menschlichen Körpers. Daher kugeln sich immer wieder viele Menschen durch Unfall oder Sportverletzung das Schultergelenk aus, dann spricht man von Schulterluxation. Die Schulterinstabilität verursacht eine Schädigung des Labrums (Gelenklippe) und eine starke Überdehnung der Kapsel. Meist sind starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen die Folge.

Nach Abklingen der akuten Schmerzen kann ein Therapieversuch mit Krankengymnastik unternommen werden. Bei jüngeren Patienten oder bei Sportlern kommt es oft zu einem unangenehmen Unsicherheitsgefühl oder sogar zu einer erneuten Luxation. In diesen Fällen wird meist eine stabilisierende Operation notwendig, die heute sicher und effizient per Arthroskopie durchgeführt werden kann. 
Vordere Schulterstabilisierung  Schultereckgelenkstabilisierung

Impingement Schulter

Der Begriff „Impingement“ bedeutet Einklemmung und wird für vielfältige, unspezifische Beschwerden des Schultergelenks verwendet. Typische Symptome für das sogenannte Engpass-Syndrom sind Bewegungseinschränkungen des Armes, Entzündungen und Schmerzen. Das Impingement tritt als Folge von Verschleiß oder zu starker Beanspruchung des Schultergelenks auf. Auch Sportverletzungen können der Auslöser sein. 

Wenn eine konservative Therapie erfolglos bleibt, ist die arthroskopische Operation angezeigt. Dabei werden die durch Knochen und Weichteile bedingten Engstellen abgetragen. Zusätzlich kann eine möglicherweise vorliegende Rotatorenmanschettenruptur versorgt werden

Subakromiale Dekompression

Kalkschulter

Arzt untersucht Schulter

Von einer Kalkschulter spricht man, wenn es im Bereich des Schultergelenks zur Einlagerung von Kalkdepots kommt. In den meisten Fällen bilden sie sich in den Sehnenansätzen der Rotatorenmanschette. Als Folge entwickelt sich eine Schleimbeutelentzündung. Die Ursache für die Kalkeinlagerungen ist nicht geklärt. Typische Symptome sind starke Schulterschmerzen beim Anheben des Armes und Überkopfbewegungen.

Wenn eine konservative Therapie nicht erfolgreich ist, bietet sich ein arthroskopischer Eingriff an. Dabei werden die Kalkherde aus der Sehne gespült und der entzündete Schleimbeutel entfernt. 

Schulterarthrose / Omarthrose

Arzt untersucht die Schulter eines Patienten

Den Verschleiß des Schultergelenks mit zunehmender Abnutzung der Knorpelsubstanz bezeichnet man als Schulterarthrose. Der Beginn ist oft schleichend und äußert sich typischerweise in morgendlichen Anlaufschmerzen. Wenn Oberarmkopf und Gelenkpfanne zunehmend aufeinanderreiben, kommt es im Laufe der Zeit zu immer stärkeren Schulterschmerzen und einer größeren Einschränkung der Beweglichkeit.

Eine falsche Haltung, übermäßige Belastung oder auch rheumatische Entzündungsprozesse sind mögliche Ursachen einer Arthrose. Auch frühere Brüche können eine Arthrose begünstigen. Zeigen konservative Maßnahmen keine zufriedenstellenden Ergebnisse, sollte eine arthroskopische Operation in Erwägung gezogen werden. 

Schultereckgelenksprengung

Die Verbindung zwischen Schlüsselbein und Schulterdach bezeichnet man als Schultereckgelenk oder auch AC-Gelenk. Durch Stürze auf den Arm oder die Schulter können die Bänder, die das Gelenk stabilisieren, verletzt werden. Typische Symptome sind starke Schmerzen und eine Schwellung des Gelenks. Je nach Schwere der Verletzung kann sich das Schlüsselbein gegen das Schulterdach nach oben verschieben, was häufig von außen sichtbar ist.

Die Schultereckgelenksprengung kann zunächst konservativ durch Ruhigstellung und Physiotherapie behandelt werden. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, kann ein arthroskopischer Eingriff sinnvoll sein, bei dem die verletzen Bänder stabilisiert werden.